Anne-Solene P., Wintersemester 2016

„Man glaubt es kaum. Nachdem man die Zeit auf dem Abendgymnasium beendet hat, vermisst man die Schule“

Begonnen hat  mein Weg zur Allgemeinen Hochschulreife auf der Realschule. Nachdem ich sie nach 6 Jahren erfolgreich abgeschlossen hatte, bin ich auf das Gymnasium gegangen mit dem Vorsatz, dort die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. So schön, so gut, so der Plan. Obwohl sich die Noten etwas nach unten hin bewegt haben (wovon man auch ausgeht, wenn man von der Realschule auf das Gymnasium wechselt), hat anfangs  noch das Meiste funktioniert. Drei Jahre später waren die Noten schlechter, jedoch waren meine Noten nicht so schlecht, dass ich die Abiturzulassung nicht bekommen hätte. Dann wurden die Abiturprüfungen geschrieben. Einige Wochen später rief mich mein Stufenleiter an und teilte mir mit, dass ich nach derzeitigem Stand mein Abitur nicht bestanden hatte. Es wurden die Abweich- und Nachprüfungen gemacht, aber leider haben die es auch nicht retten können, so dass ich das Gymnasium mit Fachhochschulreife verließ.
Im Anschluss habe ich eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau erfolgreich abgeschlossen. Aber mein Ego hat mich während dieser ganzen Zeit nicht in Ruhe gelassen. So habe ich im Internet nach Möglichkeiten gesucht, das Abitur nachzuholen. Das war mein erster Kontakt zum Abendgymnasium in Köln. Schnell war ein Beratungstermin vereinbart, so dachte ich zumindest, dass ich dort nur erstmal beraten werde. Als ich davon wiederkam, war ich als Studierende des Abendgymnasiums in Köln angemeldet.
Im Februar 2015 hatte ich meinen ersten Tag auf dem Abendgymnasium. Ich muss gestehen, dass die Umstellung nicht so glatt wie vermutet geschehen ist. Es ist eine enorme Umstellung jeden Abend zur Schule zu gehen, wenn man gewöhnt ist, morgens bzw. vormittags zu lernen. Und wenn die Freizeit reduziert ist, lernt man sie erst richtig zu schätzen. Die Erfahrung, die Allgemeine Hochschulreife auf dem Abendgymnasium nachzuholen, war trotzdem eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Die Lehrer sind kein Vergleich zu denen in einer Tagesschule, sie versuchen stets, die Studierenden in allen möglichen Situationen zu unterstützen, sei es vor Klausuren oder bei bestimmten Interessengebieten oder dabei, versäumten Unterrichtsstoff aufzuarbeiten,  teilweise auch am Wochenende. Hier nochmals: DANKE!

Hervorragend ist auch, dass man diese Erfahrung nicht alleine sondern mit anderen Menschen durchlebt. Die Vielfalt der Mitstudierenden ist enorm, nicht nur was das Alter oder die Nationalität angeht, sondern auch was sie in ihrer  Freizeit machen, ihre Religionen oder politische Gesinnung. So unterschiedlich die einzelnen Personen sein mögen, hat man doch ein gemeinsames Ziel und der Zusammenhalt ist enorm. Man lernt neue Leute kennen, mit denen man sich woanders wahrscheinlich nicht unterhalten hätte.  Und nach der gemeinsamen Zeit darf man sie als „Freunde“ bezeichnen. Was man wahrscheinlich nicht glauben wird: Nachdem man die Schulzeit auf dem Abendgymnasium beendet hat, vermisst man die Schule.
Ich kann hier nur jedem einzelnen raten, der noch unschlüssig ist: Geht zum Beratungsgespräch. Wenn ihr die Voraussetzungen habt, werdet ihr die Schule sowieso angemeldet verlassen. smile Sie ist wirklich eine hervorragende Möglichkeit, das Abitur nachzuholen, wenn man früher zu faul, zu abgelenkt oder zu unschlüssig war.

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