Filiz K., Sommersemester 2016

29 Jahre
Mutter eines 9jährigen Sohnes

Als ich mit dem Abiturlehrgang anfing, war mein Sohn noch im Kindergarten. Eigentlich war er der Grund, warum ich das Abitur nachholen wollte. Ich wollte ein Vorbild für ihn sein, denn außer einem Realschulabschluss und einer abgebrochenen Ausbildung als Groß- und Einzelhandelskauffrau hatte ich nichts vorzuweisen.
Die Schule war alles in allem leicht für mich. Es wurde nur etwas stressig, als mein Sohn eingeschult wurde und keinen Ganztagsplatz bekam. Ich bin alleinerziehend und hatte niemanden, der auf ihn aufpasst.
Doch mit der Zeit hat sich das eingespielt. Als der Stoff in der Schule umfangreicher und interessanter wurde, war mein Ehrgeiz geweckt. Nun habe ich ein Abitur mit einer Eins vor dem Komma gemacht, das ist mehr als ich erwartet hatte.
Das Lernen unter Erwachsenen war ein großer Ansporn für mich. Wir hatten alle viel Verständnis füreinander und der Zusammenhalt wurde von Semester zu Semester größer. Jetzt fühle ich mich reif fürs Leben, bin ruhiger geworden und sehe gespannt der nächsten Phase meines Lebens entgegen. Was ich studieren will, weiß ich noch nicht, irgendetwas mit internationalen Kulturwissenschaften. Ich spreche Pakistanisch, Türkisch und Englisch wegen meiner Eltern. Mein Vater ist Pakistaner, meine Mutter Türkin. Und Französisch habe ich in der Schule gelernt.

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